Grundlagen
Projekt „Ersthelferin und Ersthelfer für die Vielfalt“
Dem Rückgang unserer heimischen Arten Einhalt zu gebieten ist eine herausfordernde Aufgabe der heutigen Zeit, die nur gelingen kann, wenn langfristig ein Umdenken in unserer Gesellschaft stattfindet. Um schon die Kleinsten für die Natur und den Artenschutz zu begeistern, wurde von der NABU Umweltpyramide von 2019 bis 2022 das Projekt „Ersthelferin und Ersthelfer für die Vielfalt – Kindergartenkinder schützen heimische Natur“ durchgeführt.
In dieser Zeit haben acht Kindertagesstätten, ein Kindergarten und drei Klassen der Helga-Leinung-Schule (Kinder mit Förderbedarf) für uns eine Vielzahl an Aktionsideen erprobt und evaluiert. In vier Modulen konnten die Kinder sich an Naturerlebnisspielen und Aktionsideen beteiligen und sich so zu kleinen „Krabbeltierfreunden“, „Blumenentdeckern“, Naturbaumeistern“ und „Ernährungsforschern“ entwickeln. Dabei wurde der Fokus zuerst auf unsere heimische Insektenwelt und deren Lebensräume gelegt, um dann über die heimischen Pflanzen und ihre Bestäuber auf die Beziehungsnetze in der Natur und unsere eigene Ernährung zu kommen. Angebote für aktive Naturschutzaktionen haben die positive Wahrnehmung der Selbstwirksamkeit gefördert und den Kindern gezeigt, dass sie sich für die Natur einsetzen und „Ersthelferinnen und Ersthelfer für die Vielfalt“ sein können.
Leitfaden
Aus diesem Projekt heraus ist ein umfangreicher Leitfaden zum Nachahmen entstanden. Dank der Förderung durch die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung können alle Kitas im Landkreis Rotenburg (Wümme) ein Exemplar kostenfrei zur Verfügung gestellt bekommen. In dem Leitfaden werden die Erfahrungen aus dem Projekt aufgearbeitet und die Vielfalt an Möglichkeiten aufgezeigt, Kindern Naturerlebnisse zu bieten und das Verständnis für Nachhaltigkeit zu fördern.
Workshop
Genau hinsehen, in die Natur eintauchen, deren Zusammenhänge erfahren und begreifen und, ganz wichtig, die Selbstwirksamkeit reflektieren – dies erreicht die handlungsorientierte, nach BNE zertifizierte Umweltbildung der NABU Umweltpyramide. Krabbeltiere, Wildbienen, Wildblumen – vielleicht sind das Themen, die sich die Fachkräfte der Kitas ohne Unterstützung kaum zutrauen? Um den Einstieg zu erleichtern, werden wir im Juni einen einführenden Workshop anbieten.
Neben der theoretischen Vermittlung von Grundkenntnissen über Wildbienen sowie der Bedeutung der Artenvielfalt und der Selbstreflektion wird die wichtigste Intention dieses Workshops sein, praktische Erfahrungen zu ermöglichen und das Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten zu stärken. Informationen wie: „Die überwältigende Vielfalt an Krabbeltieren lässt sich über die Anzahl der Beine sortieren“ und das gemeinschaftliche Forschen wecken die Neugierde.
Damit mit einem Personalwechsel nicht auch das Projekt die Einrichtung verlässt, wird das regelmäßige Angebot eines passenden Workshops bestehen bleiben.
Material
In dem arbeitsreichen Alltag einer Kita sind übersichtlich gestaltete Materialien eine maßgebliche Erleichterung. Wie solche vorbereitete Materialkisten hergerichtet sein sollten, damit die Umsetzung der Aktionsideen im Kita-Alltag langfristig gesichert ist, wird im Leitfaden ausführlich beschrieben. Dennoch ist der Mangel an Zeit eine weitere ständige Herausforderung, so dass Starterkisten mit den ersten wichtigen Materialien sehr zum Erfolg beitragen werden.
Zertifizierung - Rezertifizierung
Durch eine Zertifizierung etabliert sich eine langfristige Unterstützung durch die NABU Umweltpyramide:
Weiterführung in Grundschulen
Zurzeit wird angestrebt, Umweltbildungseinheiten des NABU auch in Grundschulen zu implementieren (Projekt „Umweltbildung querbeet – Impulse auf Grundschule erweitern“). Es werden in der 1. Klasse Inhalte von „Krabbeltierfreund“ und in der 2. Klasse von „Naturbaumeister“ aufgegriffen, um dann mit gesunder Ernährung (“Ernährungsforscher“) fortgesetzt zu werden. Etablieren sich die Aktionsideen und Lehreinheiten des NABU sowohl in Kitas als auch in den umliegenden Grundschulen, wird den Kindern ein durchgängiger Bildungsweg gestaltet. Dies hilft, zukünftigen Schulkindern ihre neue Lernumgebung vertraut zu machen, ihnen den Schulanfang zu erleichtern und darüber hinaus, immer komplexere Kompetenzen kumulativ zu erwerben.
Die Öffentlichkeitswirksamkeit der Zertifizierung trägt dazu bei, die Etablierung der Umweltbildungsangebote des NABU an den Grundschulen vorzubereiten und die gemeinsame Gestaltung des Übergangs von Kita zur Grundschule zu ermöglichen.
Welche Kosten entstehen?
Die Workshops für 2023 haben im Juni stattgefunden.
Für weitere Infos wenden Sie sich bitte an:
Bettina Schroeder
Mail: B.Schroeder@NABU-Umweltpyramide.de
Tel.: 04761-71352