Bild 1 - 3: Kita "Rappelkiste" in Jeersdorf, Mirka Hein; Bild 4, 5: Kita "Kinderburg" in Brockel, 4: Thomas Schmolke, 5: Kita Brockel
Mit der „Rappelkiste“ in Jeersdorf und der „Kinderburg“ in Brockel haben auch im Südkreis zwei Einrichtungen ihre Zertifizierung durch den NABU und somit ihre Urkunde und ein Schild überreicht bekommen. Das Aufbauen solch dauerhafter Kooperationen ist das Ziel des von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung geförderten Projekts „Mit dem NABU Brücken bauen“. „Mit dem Juni läuft die Förderung für dieses Projekt aus“, berichtet Bettina Schroeder vom NABU. Jedoch werden die Zertifizierungen regelmäßig erneuert, außerdem kann bei Bedarf auf die Unterstützung des NABU zurückgegriffen werden, so dass auf lange Sicht noch viele schöne Aktionen für die Kinder in der Natur stattfinden werden.
In der „Rappelkiste“ ist alle 14 Tage NABU-Tag, können Mirka Hein und ihr engagiertes Team berichten. Es wird gebastelt, geforscht und auf Entdeckertour gegangen. „Gestartet haben wir mit dem Thema „Krabbeltierfreunde“: Spinnen wurden aus Pfeifenputzern gebastelt, ein großes Spinnennetz gespannt und durchgekrabbelt, die Beute von Spinnen erforscht und dabei auch immer wieder gemeinsam in Büchern nachgeschaut“, erzählen Ursula Behrens und Melanie Kapp. Auf diese Forscherzeit folgte aktiver Naturschutz: Die Kinder stellten Meisenknödel als Winterfutter her und bauten Nistkästen, die bunt bemalt im Außengelände angebracht wurden. „Insekten und Insektenfresser - in der Natur hängt alles miteinander zusammen. Auch wir sind ein Teil davon und können unseren positiven Beitrag leisten, das wurde wunderbar vermittelt“, ist Bettina Schroeder begeistert von so vielen Aktivitäten und Ideen.
Auch die Kinder der „Kinderburg“ waren aktiv für die Natur unterwegs, unter anderem legten sie vor ihrer Kita ein schönes, rundes Blumenbeet an. „Wir haben umgegraben, Wildblumen ausgesät und Blumenzwiebeln gesetzt“, berichten Alina Tewes und Thomas Schmolke, die gemeinsam mit den Kindern das NABU-Projekt in ihrer Kita umsetzen. „Das Wetter war nicht optimal, aber die Kinder fanden die „Matschaktion“ super“, lachen die beiden. Auf Grundlage des NABU-Leitfadens „Ersthelferin und Ersthelfer für die Vielfalt“ wecken sie den Forscherdrang der Kinder und fördern ihre Begeisterung für die Natur. Die Kinder sind zu Recht stolz darauf, etwas für die Natur getan zu haben und freuen sich, vom NABU das Schild und die Urkunde überreicht zu bekommen.
„Naturerlebnisse mit der Insektenwelt können in der Grundschule fortgesetzt werden“, berichtet Bettina Schroeder von der Möglichkeit, auch als Schule von den Umweltbildungsangeboten der NABU Umweltpyramide zu profitieren. „Kita-Kinder können in Kooperationsschulen in der 1. Klasse das Thema „Krabbeltiere“ im Unterricht wiederfinden“, verrät die Biologin. Auch für die darauffolgenden Klassenstufen wurden Lehreinheiten entwickelt. Der NABU hofft auf viele Grundschulen auch im Südkreis, die diese Angebote aufgreifen möchten. Interessierte Lehrkräfte erhalten Informationen über Programme, die anschließend im Unterricht weitergeführt werden können, unter www.nabu-umweltpyramide.de oder per Anfrage an B.Schroeder@NABU-Umweltpyramide.de.
Bild 1: „Die Elmer Kita-Kinder freuen sich mit dem Team über das Schild und die Urkunde vom NABU.“ Foto: Kita Elm
Bild 2: „Alexandra Schiefke (l.) und Damaris Zipkat (2. V. l.) bieten regelmäßig die NABU-AG an. Eva Holsten (Leitung) nimmt das Zertifikat von Bettina Schroeder (r.) freudig entgegen.“ Foto: Veda Viebrock
Zurzeit durchlaufen zehn Kindergärten und -tagesstätten in den Landkreisen ROW und CUX das neue Zertifizierungsverfahren der NABU Umweltpyramide für ihre Umweltbildung. Mit dem Kindergarten „Mäusehaus“ in Ostereistedt und der Kindertagesstätte „Kunterbunt“ in Elm haben jetzt zwei dieser Einrichtungen ihre Urkunde und ein schönes Schild überreicht bekommen. Hinzu kommen mehrere Grundschulen, die regelmäßig mit ihren Kindern die Seminare der NABU Umweltpyramide besuchen und die Inhalte im Unterricht vor- und nachbereiten möchten. Das Aufbauen solch dauerhaften Kooperationen ist das Ziel zweier von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung geförderten Projekte des NABU.
Im „Mäusehaus“ gibt es schon seit einigen Jahren ein regelmäßiges Angebot für Aktionen rund um die Natur. „Alle 14 Tage ist NABU-Tag“, freut sich
Bettina Schroeder und hat die Kita vor einigen Jahren auch schon einmal im Namen der NABU Umweltpyramide für dieses Engagement ausgezeichnet. „Um einen regelmäßigen Austausch zu gewährleisten und
die Kooperation auszubauen, hat der Kindergarten sich nun um die langfristige Zertifizierung des NABU beworben und dem bin ich natürlich gerne nachgekommen“, berichtet die Biologin weiter.
Zurzeit erforschen die Kinder die Welt der Ameisen, außerdem gestalten sie gemeinsam einen Barfußpfad.
Mit der Kita „Kunterbunt“ wird seit gut einem Jahr die Kooperation Stück für Stück aufgebaut und auch hier stand jetzt einer Zertifizierung nichts
mehr im Wege. Die Kinder zeigen freudig die von ihnen angelegten Beete und nehmen stolz das Schild für die Kita von Bettina Schroeder in Empfang. „Durch den Workshop im Sommer letzten Jahres und
den dazugehörigen Leitfaden haben wir viele Anregungen bekommen“, berichtet das Team der Elmer Kita. „So führte die Frage eines Kindes, ob es verschiedene Spinnen gibt, zum ausführlichen
Erforschen der Krabbeltierwelt.“ Mit der Zertifizierung bleiben die Kitas in dauerhaftem Kontakt mit dem NABU. Sie erhalten Unterstützung bei Unsicherheiten wie beispielsweise das richtige
Herstellen von Wildbienen-Nisthilfen und reflektieren in regelmäßigen Gesprächen ihre Arbeit.
„Ich habe mein Projekt „Mit dem NABU Brücken bauen“ genannt, denn Naturerlebnisse mit der Insektenwelt können in der Grundschule fortgesetzt werden“, berichtet Bettina Schroeder von der Möglichkeit, auch als Schule von den Umweltbildungsangeboten der NABU Umweltpyramide zu profitieren. „Kita-Kinder, die später beispielsweise die Grundschulen Engeo oder Ebersdorf besuchen, werden in der 1. Klasse das Thema „Krabbeltiere“ im Unterricht wiederfinden“, verrät die Biologin den zukünftigen Schulkindern und hofft auf viele weitere Grundschulen, die die Angebote des NABU aufgreifen möchten.
Bild 1: Kinder und Eltern der Kita Kinderburg freuen sich über das Zertifikat. Foto: Kita Gnarrenburg
Bild 2: Das Team der Kita Basdahl vor der NABU Umweltpyramide. Foto: Bettina Schroeder
Seit dem letzten Jahr gibt es das Angebot für Kindergärten, über ein Zertifikat mit der NABU Umweltpyramide eine dauerhafte Kooperation aufzubauen. Diese basiert auf einem Leitfaden des NABU mit vielen Ideen, den Kindern die Natur erlebnisreich und informativ nahezubringen. Nach einem überaus erfolgreichen Start in das Projekt dürfen sich nun Kinder aus neun Kitas „Ersthelferinnen und Ersthelfer für die Vielfalt“ nennen, eine weitere Kita wird im Juli hinzukommen.
Die Kinder beschäftigen sich mit „Krabbeltieren“, heimischen Wildblumen und deren Bedeutung für Wildbienen, um letztendlich auch die Vernetzung mit
der Ernährung und dem eigenen Handeln zu reflektieren. „Neben dem Ermöglichen von unmittelbaren Naturerlebnissen finde ich es wichtig, dass die Kinder selbst aktiv werden und merken, dass sie im
Sinne der Natur handeln können“, erklärt Bettina Schroeder, als Biologin verantwortlich für das von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung geförderte Projekt. Sie ist ganz begeistert, mit wie
viel Engagement in den Kitas genau hier angesetzt wird. „Ich werde mit Interesse die Aktionen in den Kitas begleiten und natürlich meine Unterstützung anbieten, wenn Fragen auftauchen“, freut
sich Bettina Schroeder auf die neuen Aufgaben.
Die Sternengruppe der Kita „Kinderburg“ in Gnarrenburg hat im Zuge der Zertifikation die Gelegenheit genutzt und sich, zusammen mit den Eltern, auf
den Weg in die NABU Umweltpyramide gemacht. An fünf Stationen konnten Kinder und Erwachsene eigenständig im Teich Wassertierchen keschern, durch ein Riesen-Spinnennetz klettern, Grüntöne sammeln,
den Barfußpfad erkunden und Tierchen für einen Krabbeltier-Zoo suchen. „Zuerst wusste ich nicht, wie ich dem Wunsch, der ganzen Gruppe plus Eltern eine Führung anzubieten, nachkommen kann“,
berichtet Bettina Schroeder, „daraufhin hat sich das Team der Kita als Unterstützung angeboten.“ So konnten die Kleinen mit ihren Eltern einen erlebnisreichen Vormittag verbringen, bis sie im
Anschluss voller Stolz das Schild und die Urkunde für ihre Kita in Empfang nahmen.
Auch der evangelischen Kita „St. Christopherus“ in Basdahl nimmt an dem Projekt teil. Die Kinder haben sich mit Marienkäfern beschäftigt, Laubhaufen
für Igel angelegt und Hochbeete bepflanzt. Nun machten sich die zukünftigen Schulkinder ebenfalls auf den Weg in die NABU Umweltpyramide. Sie nahmen am frühen Vormittag den Bus, um nach
Bremervörde zu gelangen. Nach einem ausgiebigen Frühstück erkundeten sie die Ausstellungen im Gebäude, um anschließend als kleinen Naturdetektive gemeinsam das naturnahe Außengelände zu erobern.
Auch diese Veranstaltung wurde mit der Übergabe des Zertifikats und des Schildes für den Kindergarten abgeschlossen, bevor sich die Kinder wieder auf den Rückweg machten.
Für Kindergartenkinder können sich zahllose Möglichkeiten bieten, die Natur spielerisch zu erkunden. Damit in Kitas ein Fokus auf Umweltbildung gelegt wird und den Kleinsten viele Naturerlebnisse ermöglicht werden, hat die NABU Umweltpyramide ein Zertifizierungsverfahren gestartet. An dem neuen Angebot für Kindergärten und -tagesstätten, eine langfristige Kooperation mit der NABU Umweltpyramide aufzubauen, nehmen inzwischen zehn Einrichtungen teil. Deren Fachkräfte tauschen sich regelmäßig mit Biologin Bettina Schroeder über ihre Aktivitäten aus. Tipps und Anregungen finden sie zusätzlich im Leitfaden „ErsthelferIn für die Vielfalt“ des Umweltbildungszentrums.
Auch der Waldkindergarten Zeven hat sich beim NABU um ein Zertifikat beworben. Täglich werden spontane Naturerlebnisse von Jana Konrad als Leitung und Erzieherin Lena Fitschen bewusst aufgegriffen und vertieft, oftmals regen die Kinder auch selbst zum weiteren Forschen an. „Als wir Asseln unter unseren Sitzkissen gefunden haben, wollten die Kinder gemeinsam mehr über sie herausfinden“, berichten beide, als Bettina Schroeder im Bauwagen vorbeischaut. „Schnecken, Spinnen, Tausend- und Hundertfüßer - die Kinder nehmen alles im wahrsten Sinne des Wortes unter die Lupe.“ Dabei gehen sie sehr vorsichtig mit den Tierchen um. „Die Kinder lernen die Natur kennen und auch schätzen“, betonen beide. Und wenn ihnen dann bewusst wird, dass die gehegte und behütete Assel demnächst das Futter eines Vogels werden könnte, erleben die Kleinen auch schon mal einen emotionalen Konflikt – denn der Vogel muss natürlich auch etwas zu fressen haben.
Gewölle untersuchen, Müll sammeln, Eichhörnchen beobachten, Wildbienen mit Honigbienen vergleichen – die Liste der Aktivitäten im sorgfältig geführten NABU-Ordner ist lang. „Jede Kita bewirbt sich mit ihrem eigenen Konzept um unser Zertifikat. Einige bauen Erkenntnisse über die Natur im Alltag mit ein, andere haben einen regelmäßigen NABU-Tag“, erklärt Bettina Schroeder. „Wichtig ist mir, dass die Förderung von Naturerlebnissen ein fester Bestandteil in der Kita ist und den Kindern bewusst gemacht wird, dass sie selbst im Sinne der Natur handeln können.“ Versehentlich ausgegrabene Hummeln in Winterstarre wurden vorsichtig wieder in ein Versteck gelegt, damit sie den Winter heil überstehen können - das Konzept des Waldkindergartens Zeven überzeugt Bettina Schroeder auf der ganzen Linie. Daher hat das Team nun das Zertifikat und ein schönes NABU-Schild für seinen Bauwagen überreicht bekommen.
„Sowohl der Leitfaden als auch dieser erste Prozess zur Zertifizierung wurde von der Niedersächsischen Bingo-Umweltbildung gefördert, dafür bedanken wir uns sehr“, betont Bettina Schroeder. Um eine Kontinuität und Qualitätssicherung zu erhalten, wird das Zertifikat immer nur für eine gewisse Zeit verliehen. „Ich freue mich auf regelmäßigen Kontakt und neue Aufgaben, denn natürlich stehe ich den zertifizierten Kitas jederzeit mit Rat und Tat zur Seite.“
Bild 1: Christina Dittmer (l.). Natalie Dreier als Leitung und die Kinder bekommen von Bettina Schroeder (m.) das NABU-Zertifikat überreicht. Foto: Zoe Wittke
Bild 2: In Gemeinschaftsarbeit ist ein schöner neuer Bereich für Naturerlebnisse entstanden. Foto: Bettina Schroeder
Ein wichtiges Aufgabenfeld der NABU Umweltpyramide ist die Unterstützung von Kitas und Schulen bei der Entwicklung und Umsetzung von Umweltbildung. Als neues Angebot können sich Kitas darum bewerben, das Zertifikat „Ersthelferin und Ersthelfer für die Vielfalt“ zu erhalten. Dieses basiert auf dem gleichnamigen Leitfaden der NABU Umweltpyramide als Grundlage für Ideen, den Kindern die Natur erlebnisreich und informativ nahezubringen. Zurzeit durchlaufen 10 Kitas das entsprechende Bewerbungsverfahren, das „Ringster Wichtelhus“ in Ringstedt ist eine davon. Nach einem überaus erfolgreichen Start in das Projekt haben die Kinder nun das Zertifikat und ein Schild vom NABU bekommen und dürfen sich „Ersthelferinnen und Ersthelfer für die Vielfalt“ nennen.
„Ich werde mit Interesse die Fortsetzung des Projektes begleiten und natürlich meine Unterstützung anbieten, wenn Fragen auftauchen“, freut sich Bettina Schroeder vom NABU auf eine neue langfristige Kooperation. Bei einer Fortbildung haben Fachkräfte der interessierten Kitas einen Einstieg in die Themen gefunden und sich mit „Krabbeltieren“ und Insektenfressern wie Vögel und Fledermäuse beschäftigt. Ein weiterer Fokus lag auf heimischen Wildblumen und ihre Bedeutung für Wildbienen, um letztendlich auch die Vernetzung mit der Ernährung und dem eigenen Handeln zu reflektieren. „Neben unmittelbaren Naturerlebnissen ist insbesondere wichtig, den Kindern zu vermitteln, dass sie selbst aktiv werden und im Sinne der Natur handeln können“, erklärt Bettina Schroeder, als Biologin verantwortlich für das von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung geförderte Projekt und ist ganz begeistert, mit wie viel Engagement in der Kita Ringstedt genau hier angesetzt wird.
„Bereits im vorherigen Jahr hatten die Kinder sehr viel Spaß daran, verschiedene Obst- und Gemüsesorten anzupflanzen und diesen beim Wachsen und Gedeihen zuzusehen“, berichtet Natalie Dreier, Leitung vom „Ringster Wichtelhus“. Von der Fortbildung des NABU brachte Christina Dittmer den Wunsch mit ins Haus, einen Naschgarten und eine Blühwiese anzulegen und hat schnell alle damit angesteckt. Die Idee, an einem Nachmittag gemeinsam mit Kindern und Eltern eine Pflanzaktion zu veranstalten, wurde auf einem Elternabend besprochen und fand auch hier viel Zuspruch. Mittels Sachspenden von den Eltern, des Fördervereins und vereinzelnd von den Arbeitgebern der Eltern, konnte das Projekt jetzt in die Tat umgesetzt werden.
Bei der Umsetzung der Ideen haben alle mitgeholfen und für jedes Problem wurde gemeinschaftlich eine Lösung gefunden. Eines bestand darin, dass der Boden zu nährstoffreich war. „Dies fördert Gräser und große Pflanzen und ist keine gute Ausgangslage für eine Wildblumenwiese“, hat Bettina Schroeder zuvor mit Christina Dittmer besprochen. Jedoch gibt es in der Elternschaft Kontakte zur Firma Döscher aus Köhlen, deren Minibagger daher zuerst den Oberboden abgetragen hat. Damit für die Kinder ein Rundweg angelegt werden konnte, wurden Hackschnitzel gespendet und mit Unterstützung der Elternschaft und des Fördervereins kamen viele Pflanzen zusammen.
An einem regnerischen Aktionstag pflanzten alle gemeinsam Erdbeeren, Johannisbeeren und Heidelbeeren, hinzu kamen noch ein kleiner Apfel- und ein kleiner Kirschbaum. Die Kinder haben anschließend Blumen ausgesät, die Saat mit bunten Flatterbändern vor Vögeln geschützt und in Pflanzsäcke Kartoffeln gesetzt. „Auch Kräuter fehlen nicht, so dass es viele Möglichkeiten für Naturbegegnungen geben wird“, erzählen Christina Dittmer und Natalie Dreier. Nachdem die Blüten den Insekten Nektar gespendet haben, können die Kinder einige Zeit später die Früchte naschen. Blühende Kräuter nähren ebenfalls Insekten, die Blätter werden in der Küche Verwendung finden. Baumscheiben in der Wildblumenwiese sorgen dafür, dass die Kinder später die Wiese betreten und Insekten beobachten können. Das gesamte Team vom „Ringster Wichtelhus“ bedankt sich herzlich bei allen Unterstützern!
In den letzten neun Monaten hat sich die Sternengruppe der Gnarrenburger Kita „Kinderburg“ intensiv mit der Natur und Themen der Nachhaltigkeit auseinandergesetzt. Damit haben sie ausgesprochen erfolgreich das Bewerbungsverfahren für die NABU-Zertifizierung zu „Ersthelferinnen und Ersthelfern für die Vielfalt“ durchlaufen. Demnächst werden die Kinder und ihre Eltern die NABU Umweltpyramide besuchen und dort das entsprechende Zertifikat überreicht bekommen.
Insekten, Vögel, Fledermäuse, Wildbienen und Lebensraum Wald – die Kinder haben sich umfangreich mit der Natur beschäftigt. Gesprächskreise, Bewegung- und Fingerspiele, Übungen zu Grob- und Feinmotorik, Lieder und Spiele – die Ideen der Fachkräfte, wie sie die Kinder an die Themen heranführen können, sind vielfältig. Daher fällt es Bettina Schroeder leicht, als Projektleitung der NABU Umweltpyramide die Entscheidung zur Zertifizierung positiv zu treffen. „Eine wichtige Botschaft des Projektes ist, dass man selbst etwas für die Erhaltung der Natur tun kann“, erklärt sie und freut sich, dass die Kita „Kinderburg“ gleich zu Anfang genau hier ansetzt. „Als Start in das Projekt haben die Kinder Obstbeutel genäht, Einkaufstaschen aus ausrangierten T-Shirts geknotet, Lippenbalsam hergestellt, Bienenwachskerzen gegossen und Wachstücher hergestellt, um sie anschließend auf unserem Lichtermarkt zu verkaufen“, erzählt das Team der Sternengruppe. Dabei kamen sie mit den Besuchern auch über die Natur ins Gespräch.
Die Kinder haben Insekten aus Salzteig gebastelt, diese mit Krabbeltieren aus dem Garten verglichen und einen Spinnenparcours in der Turnhalle aufgebaut. Wenn Bienen den Nektar aus Blüten trinken, sollten diese nicht mit Blütenblättern gefüllt sein – eine weitere wichtige Erkenntnis, die auf spielerische Weise den Kindern nahegebracht wurde. Auch Erwachsene wurden aktiv: „Jedes Kind hat einen Nistkasten für Blaumeisen gefertigt und durfte ihn mit nach Hause nehmen. Das Holz wurde von einem Elternteil gespendet und auf Maß zugesägt“, stellt das Team die großartige Unterstützung dar. Darüber hinaus konnte noch ein Spatzen- und ein Fledermauskasten für die Kita gebaut werden. Für den Bau von Nisthilfen für Wildbienen wurde Schilf von der Reethdachdeckerei Behrens gespendet.
Als nächstes stehen Tränken für Insekten sowie das Anlegen einer Regenwurm-Beobachtungsstation auf dem Plan. Auch eine Übernachtung in der Kita wird mit dem Projekt verbunden, wenn die Kleinen sich in Schlafnischen wie „Kobel“, „Bienenstock“ und „Igelhöhle“ in Eichhörnchen, Bienen und Igel verwandeln werden.
Die Abschlussfahrt geht Ende Mai in die NABU Umweltpyramide, hier wird den Kindern auch ein Schild und das NABU-Zertifikat überreicht. „Ich freue mich schon sehr auf den Besuch der ganzen Sternengruppe und deren Eltern“, sagt Bettina Schroeder und möchte sich herzlich bei allen Beteiligten für die großartige Umsetzung des Projektes bedanken.
Bild 1: Viele kleine Hände streuen Wildblumensaat aus; Bild 2: Wildbienen-Nisthilfen; Fotos: Evangel. Kita Geestekinder in Hipstedt
Ein wichtiges Aufgabenfeld der NABU Umweltpyramide ist die Unterstützung von Kitas und Schulen bei der Entwicklung und Umsetzung von erlebnisreicher Umweltbildung. Um eine langfristige Zusammenarbeit aufzubauen, hat Bettina Schroeder, als Biologin in der Bildungseinrichtung tätig, im letzten Jahr die Möglichkeit einer Zertifizierung für Kitas entwickelt. Das entsprechende Bewerbungsverfahren durchlaufen aktuell 10 Kitas aus den Landkreisen Rotenburg und Cuxhaven, eine davon ist die evangelische Kindertagesstätte „Geestekinder“ in Hipstedt.
„Neben unmittelbaren Naturerlebnissen ist insbesondere das Gefühl, selbst aktiv werden und im Sinne der Natur handeln zu können, wichtig, um langfristig eine Förderung des Umweltbewusstseins zu bewirken“, erklärt Bettina Schroeder. Bei einem Workshop haben interessierte Fachkräfte einen Einstieg in die Themen gefunden und sich mit „Krabbeltieren“, heimischen Blumen und Insektenfressern wie Vögel und Fledermäuse beschäftigt, um letztendlich auch die Vernetzung mit unserer Ernährung und unserem eigenen Handeln zu reflektieren.
Anschließend hat Bettina Schroeder sämtliche interessierten Kitas besucht und zusammen mit den Fachkräften Ideen zur individuellen Umsetzung gesammelt. Und während einige noch ein wenig überlegen, haben andere schon begonnen: Die Kinder der evangelischen Kita „Geestekinder“ in Hipstedt hatten bereits viel Freude bei verschiedenen Aktivitäten zur Artenvielfalt. „Gemeinsam mit den Kindern haben wir Bienenhäuser gebastelt, Blumenwiesen angelegt und ein Igelhaus gebaut“, erzählt Britta Hax als Leitung der Kita. „Ich bin beeindruckt, was in dieser Kita schon alles umgesetzt worden ist“, freut sich Bettina Schroeder, als sie das Foto von den Kindern sieht, die gemeinschaftlich Wildblumensaat ausgebracht haben. In die „Bienenhäuser“ werden im Frühjahr Wildbienen ihre Eier ablegen, da ist sich Bettina Schroeder sicher: „Die Kinder haben alles richtig gemacht – von den länglichen Hohlräumen als Nistplätze bis zu dem sonnigen, aber regengeschützten Platz, den sie sich zum Aufhängen ausgesucht haben - und als passende Nahrung werden die Wildblumen blühen.“
„Ich habe mein Projekt „Mit dem NABU Brücken bauen“ genannt, denn Naturerlebnisse wie hier mit der Insektenwelt und passende Aktionen dazu können in der Grundschule fortgesetzt werden“, berichtet Bettina Schroeder von der Möglichkeit, auch als Schule eine Kooperation mit der NABU Umweltpyramide aufzubauen. So wurden in einem weiteren Projekt schulische Lehreinheiten entwickelt, als neues Angebot für Lehrkräfte, die mit ihrer Klasse ein passendes Seminar in der NABU Umweltpyramide besuchen möchten. Beide Projekte werden von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung gefördert, die ersten Zertifizierungen werden in diesem Jahr im April und Mai erfolgen.
Bild 1: Waldboden. Waldkindergarten Zeven; Bild 2: Zertifizierung. NABU Umweltpyramide
Die NABU Umweltpyramide hat nach Beendigung des Projektes „Ersthelfer*in für die Vielfalt“ an sämtliche Kitas im Landkreis Rotenburg einen umfangreichen Leitfaden verschickt. Darin enthalten sind zahlreiche erprobte Aktionsideen und Spielanleitungen rund um die Natur. Um den Kitas den Einstieg zu erleichtern und langfristig eine Qualitätsentwicklung und deren Sicherung zu erreichen, hat der NABU zusätzlich eine Zertifizierung entwickelt. An dem Bewerbungsverfahren für dieses Angebot nehmen zurzeit 10 engagierte Kitas teil. Ebenso wie das ursprüngliche Projekt wird auch die Zertifizierung von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung gefördert.
"Neben Naturerfahrungen, die die Kinder bekommen, erleben sie insbesondere, dass sie selbst aktiv werden und im Sinne der Natur handeln können“, erklärt Bettina Schroeder vom NABU einen der Schwerpunkte in ihrem langjährigen Projekt. Bei einem Workshop, der im Juni stattfand, haben interessierte Fachkräfte einen Einstieg in die Themen gefunden und sich mit „Krabbeltieren“, heimischen Blumen und Insektenfressern wie Vögel und Fledermäuse beschäftigt, um letztendlich auch die Vernetzung mit unserer Ernährung und unserem eigenen Handeln zu reflektieren.
Mit der Zertifizierung bietet der NABU nun eine langfristige Kooperation an. „In zehn interessierten Kitas läuft inzwischen das Bewerbungsverfahren,“ berichtet die Biologin vom NABU. Dabei waren die Motive der Einrichtungen sehr unterschiedlich – manche stützen sich auf die Zusammenarbeit mit dem NABU, um sich in Richtung Naturschutz weiterzuentwickeln, andere sind schon lange aktiv mit den Kindern in der Natur unterwegs und freuen sich über die Wertschätzung und neue Außenwirkung durch den NABU.
Zu letzteren gehört der Waldkindergarten Zeven. Als Bettina Schroeder vorbeischaut, um sich einen ersten Eindruck zu machen, können Jana Konrad und Lena Fitschen viel berichten. „Die Kinder sind täglich draußen in der Natur und erleben die Jahreszeiten mit allen Sinnen. Sie spüren das Wetter, riechen die frischen Pilze und sehen die Veränderungen an den Bäumen. Beim Picknick auf der Decke besuchen uns regelmäßig Käfer und Spinnen. Dies bietet uns die Chance, mögliche Ängste oder Ekel abzubauen, da wir sie während des Frühstücks ausgiebig beobachten und betrachten können“, geben die beiden einen Einblick in den Alltag der Kinder. Viele Tiere haben sich an die Kinder im Wald gewöhnt. Sie zeigen sich daher sehr nah und die Kinder haben gute Chancen, sie zu beobachten. „Ein Eichhörnchen und ein Rotkehlchen besuchen uns regelmäßig, eine Maus und ein Frosch leben ganz in der Nähe. Tieren, die regelmäßig bei uns vorbeischauen, geben die Kinder einen eigenen Namen. Das schafft eine Beziehung und veranlasst die Kinder, die Tiere genauer kennenlernen zu wollen und sie zu schützen.“
Neben Naturerfahrungen wird auch das eigene Handeln und Umweltschutz thematisiert: „Die Kinder holen gemeinsam mit uns regelmäßig Wasser, welches wir für das Händewaschen benötigen. Sie wissen, dass sie auf ihren Wasserverbrauch achten sollten, da uns Wasser nicht unbegrenzt zur Verfügung steht“, erzählen Jana Konrad und Lena Fitschen. Das Thema Wasserverschmutzung wird aufgegriffen, wenn es darum geht, dass das Schmutzwasser entsorgt werden muss.
„Jede Kita handelt nach einem anderen Konzept zum Thema Naturerlebnis und Naturschutz – eine Inspiration für unsere eigene Umweltbildungsarbeit“, bemerkt Bettina Schroeder erfreut, nachdem sie die weiteren Kitas besucht hat. Für diese erste Zertifizierung ist die Bewerbungsfrist abgelaufen, im nächsten Jahr können voraussichtlich neue interessierte Kitas einsteigen.