Da „Starenkästen“ im Straßenverkehr unseren gefiederten Freunden nur indirekt von Nutzen sein können, lohnt es sich, den immer seltener in Gärten anzutreffenden Star, Vogel des Jahres 2018, mit einer geeigneten Nisthilfe anzulocken. Gerade jetzt, wo die Stare aus ihren Wintergebieten zurück nach Deutschland kommen.
In Niedersachsen wird der Gesamtbestand der Stare auf knapp 420.000 Reviere geschätzt. Dies sind etwa zehn Prozent am gesamtdeutschen Starenbestandes. Durch den Lebensraumverlust erleiden auch in Niedersachsen die Stare einen steten Rückgang. Zwischen 1989 bis 2010 wurde eine gleichmäßige Abnahme um knapp fünf Prozent festgestellt. „Auch wenn der Star in Niedersachsen in vielen Parks und Grünanlagen, auf Plätzen und Straßen zu sehen und zu hören ist, so nehmen seine Bestände doch ab“, erklärt Dr. Maren Meyer-Grünefeldt, Leiterin der NABU Umweltpyramide.
Früher durften Starenkästen in keinem Garten oder Kleingarten fehlen, denn jeder Gärtner setzte auf die Stare, die sich über Würmchen, Insekten und deren Larven hermachten. Deshalb wurden die einfach zu bauenden Kästen an Bäumen angebracht. Da natürliche Höhlen in alten Bäumen immer weniger zur Verfügung stehen, nimmt der Star geeignete Nistkästen gern an. Sowohl im Privatgarten als auch in öffentlichen Grünbereichen und in ländlichen Gebieten findet der Star so einen Platz, um seine Jungen aufzuziehen. Der gesellige Star lebt gern in der Gemeinschaft, also lohnt es sich, gleich mehrere Behausungen anzubringen.
Ein Haus für den Star ist einfach zu bauen. Im Prinzip handelt es sich beim Starenkasten um einen vergrößerten Meisenkasten. Der Starenkasten benötigt ein Einflugloch mit 45 Millimetern Durchmesser. Bei geeigneter Umgebung (Streuobstwiesen, sonnige Lagen mit altem Baumbestand) bezieht mit etwas Glück vielleicht auch der bedrohte Wendehals das geräumige Domizil. Das Einflugloch sollte nach Osten oder Südosten zeigen, um zu viel Regen und Sonne abzuhalten. In einer Höhe von zwei bis sechs Metern fühlen sich die Sangeskünstler am wohlsten.
Eine Bauplansammlung und weitere Informationen bietet die NABU Umweltpyramide Bremervörde an. Hier können auch fertige Nisthilfen für den Star erworben werden. Wer lieber gleich loslegen will, findet unter www.NABU.de/Starenkasten alle notwendigen Informationen zum Bau der Nisthilfen.
Ein kleiner Tipp zum Schluss: Wer mehrere Nistkästen aufhängt, wird mit einem Starenorchester belohnt.
NABU Umweltpyramide, Huddelberg 14, 27432 Bremervörde, 04761/71330
Foto: Star - NABU/Georg Dorff